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Lieblinge - Gesunde Füße

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interview

Wie kamt ihr zu dem Entschluss Lieblinge zu gründen?

Nadine Klein: Ich habe als Orthopädieschuhmacher-Meisterin die ersten 20 Jahre im Bereich Maßschuhe & Masschuhe sehr viel Erfahrung sammeln dürfen. Füße & Schuhe sind also schon immer meine Welt - bis dato aber nur im therapeutisch pathologischen Bereich.

Das heißt, wir haben immer nur mit kranken und irreversibel zerstörten Füßen gearbeitet.
Mein Mann Oliver ist Problemlöser und Schuhfreak. Als diplomierter Industriedesigner ist seine Kompetenz herausragende, clevere Produkte zu entwickeln, die nicht nur super funktional, sondern auch ästhetisch sind.

In der Orthopädie konnten wir mit unserer Expertise Menschen helfen und bestmöglich versuchen eine schmerzfreie Mobilität herzustellen, aber uns hat immer mehr die Frage getrieben, weshalb der Großteil aller Erwachsenen Fußprobleme hat. Das reicht von leichten Schmerzen im Fußbereich, Knie, Hüfte, bis Rücken- und Kopfschmerzen. Diese Symptome treten aber meist erst ab 35+ auf und hängen immer mit schlecht entwickelten und somit “kollabierten” Füßen zusammen. Mit gesund und stark entwickelten Füßen von Anfang an würde man also die gesamte Symptomatik vermeiden können. Vorstellbar wie ein Baum mit gesunden, breit gefächerten Wurzeln.

Der Zusammenhang von lebenslang gesunden Füßen und den richtigen Schuhen war uns zu Anfang noch gar nicht klar und hat sich erst allmählich gefestigt, als wir Langzeitstudien begleiteten und verblüffend gute Ergebnisse mit unseren eigenen Kindern hatten.

So gründeten wir 2013 Lieblinge®, die erste Marke für echte Barfußschuhe für Kinder. Im Kern geht es um Prävention und die Kinder von Anfang an mit dem Richtigen zu versorgen, damit sie ein Leben lang ohne Probleme und Schmerzen ihren Lauf laufen können.Basierend auf den Erfahrungen im medizinischen Bereich und der Expertise, die wir uns über viele Jahre angeeignet haben.

Hattet ihr vorher schon Berührungspunkte mit Barfußschuhen, besonders für Kinder?

In den ersten Jahren nicht wirklich. Der Groschen fiel irgendwann, weil wir so viel kranke und kaputte Füße versorgt hatten, dass irgendwas grundlegend schief läuft. Das sich wiedeholende Muster von kollabierten Füßen hat uns stutzig gemacht und dann folgte unsere Reise zur Erkenntnis, was noch einmal ein paar Jahre gedauert hatte.
Dass Barfußschuhe die Stärkung und die nachhaltig gesunde Entwicklung nicht nur des Fußes, sondern des gesamten Körpers dermaßen positiv beeinflussen, war erst dann richtig klar, als wir die ganze “Kette des Schmerzes” komplett zurückverfolgen konnten.
Daraus hat sich dann logischerweise abgeleitet, dass die wichtigste Zeit in Füße zu investieren, im Kindesalter (1-15 Jahre) liegt und, dass die optimale Entwicklung nur mit Schuhen zu erreichen ist, die die gerade Großzehenstellung und stärkende Muskelarbeit ermöglichen, ergo Barfußschuhe.

Was sind Barfußschuhe und was zeichnet sie aus?

Die Bezeichnung Barfußschuh ist nicht geschützt, sie unterliegt keinen geregelten Vorgaben und kann frei ausgelegt werden. Nicht alles was sich Barfußschuh nennt ist auch wirklich gut für unsere Füße. Viele Eltern denken, dass ein Barfußschuh ohne Socken getragen wird und deshalb so heißt. Das stimmt natürlich nicht.

Da wir aus der Fußforschung und Orthopädie kommen, schauen wir nur auf objektive, wissenschaftlich nachweisbare Fakten und ziehen daraus jede Folgerung.Man weiß aus Langzeitstudien sehr genau wie positiv sich Barfußlaufen auf die ganze Gesundheit, aber vor allem auf die gesunde Mobilität von Kindern auswirkt.

Ein „echter“ Barfußschuh schafft es das natürliche Barfußerlebnis zu erhalten &. so wenig wie möglich zu manipulieren.

Dazu muss er 4 Dinge haben:

1) Naturgemäße Fußform im Zehenbereich -> Die Großzehe bleibt gerade & wird nicht nach innen (Richtung 2. Zehe) gedrückt. Ohne diese Anker-Position der Großzehe wird das Längsgewölbe nicht aufgebaut.

2)  Flexible, weiche und dünne Sohle -> die Fussmuskulatur muss angeregt werden und arbeiten, damit ein Fuß überhaupt stark werden und gesund bleiben kann.

3)  Leichtes Gewicht -> soll die Kinder zum ungehinderten Laufen anregen und nicht als Fremdkörper wahrgenommen werden.

4)  Ökologische Materialien ->  frei von schädlichen Stoffen, die über die Fußsohle aufgenommen werden und gute Schweissaufnahmefähigkeit 

Warum sind Barfußschuhe besonders für Babys bzw. Kleinkinder eurer Ansicht nach unersetzlich?

Der kindliche Fuß ist in den ersten 10-15 Jahren in der wichtigsten Phase seiner Entwicklung, die die spätere Fußgesundheit bestimmt. Bei den Kleinen ist im Fuß alles noch sehr weich und damit deformierbar. Die anfangs noch knorpelige Strukturist erst später verknöchert. Deswegen ist es so essentiell, dass an ihren Füßen Schuhe sind, die ihrer Fußform entsprechen, damit nichts deformiert wird.

Andererseits gibt es an der Fußsohle so viele Sensoren, die gereizt werden wollen, damit die Muskulatur arbeitet.

Nichts fördert die motorische und sensorische Entwicklung so sehr, wie das Barfußlaufen und deswegen müssen Schuhe im Kindesalter , aber auch später zwangsläufig so nah wie möglich am Barfußlaufen orientiert sein.

Wie unterscheidet sich das Laufen in einem Barfußschuh vs. das Laufen in einem festen Schuh oder Sneakern?

In Barfußschuhen haben die Zehen den naturgemäßen Platz und die Sohlen sind dünn & flexibel. Die Fussmuskulatur wird angeregt zu arbeiten und die Gewölbe des Fußes werden gespannt. Das Gewicht wird optimal verteilt. Das Erleben von Bewegungsfreiheit und Bodengefühl wirkt sich auf den ganzen Organismus und die Psyche aus. Langzeitstudien belegen das eindrücklich.

Bei konventionellen Schuhen mit “modischer” spitzer Form, wird die große Zehe nach innen gedrückt. Der Aufbau einer stabilen Statik wird dadurch dauerhaft verhindert. Durch steife und harte Sohlen ist die natürliche Abrollung nicht möglich und der Muskelaufbau findet nicht statt. Man erkennt diesen unnatürlichen “muskel-passiven” Gang an dem typischen Aufplumpsen beim Gehen. Auf Dauer kollabieren die Füße, weil sie nicht in ihre angedachte Statik kommen und weil sie dauerhaft passiv gestellt werden Typische Folgen sind: Senk- oder Plattfüße, später dann Knie-, Hüft- und Rückenschmerzen. Diverse Langzeitstudien belegen klar, dass das Tragen solcher Schuhe im Kindesalter, im späteren Verlauf zu Fußschäden und Fehlhaltungen am ganzen Körper führen.

Barfußschuhe sind in den letzten Jahren, besonders für Babies und Kleinkinder sehr beliebt geworden, was euch sicher sehr freut. Gibt es in dieser Entwicklung auch etwas das ihr skeptisch betrachtet?

Generell ist das wirklich eine sehr erfreuliche Entwicklung. Doch wie das halt immer ist, gibt es immer Marken, die den Trend für sich entdecken und auf den Zug aufspringen.

Der Begriff Barfußschuh ist leider nicht geschützt und es gibt keine Vorgaben, was ein Barfußschuh können muss. Eltern hoffen, dass sie irgendwie das Richtige finden, was dem Kind auch wirklich gut tut. Leider erfüllen viele “Barfußschuhe” die wichtigen anatomischen Kriterien nicht. Deshalb ist es so wichtig, dass die Schuhe für Kinder alle wichtigen Kriterien eines echten Barfußschuhs erfüllen. Als Eltern sollte man sich da wirklich umfassend informieren und erst einen Schuh kaufen, wenn man von der Expertise überzeugt ist und das Kind gut in den Schuhen läuft.

An der Stelle nochmal: breite Zehenbox, gerade Großzehenstellung, weiche, dünne &  flexible Sohle & schadstofffreie Materialien - dann let’s go !

Was zeichnet Lieblinge aus?

Uns geht in erster es um die Gesundheit der Kinder. Wir wollen Eltern helfen zu verstehen, wie wichtig die gesunde Fußentwicklung für das ganze Leben ist und wie man das erreichen kann. Wir träumen von einer ganzen Generation, die nicht mehr die gleichen Fehler austragen muss, wie das bislang der Standard war. Wir haben bei ca. 70% der Bevölkerung ab einem bestimmten Alter schmerzhafte Fußprobleme, was man so einfach hätte verhindern können.

Bei uns fängt alles mit einer guten, individuellen Beratung an und was der aktuelle Bedarf des Kindes ist. Barfußschuhe von Lieblinge orientieren sich an den Bedürfnissen gesunder Kinderfüße.


Wir verwenden ausnahmslos die besten, zertifizierten Materialien aus regionaler Herstellung, denn die Fußsohle ist die Hautpartie am ganzen Körper mit der höchsten Aufnahmefähigkeit von Substanzen und da wollen wir ganz genau wissen, dass nichts schädliches enthalten ist. Das erfordert strenge Kontrollen aller Materialströme und Verarbeitung. Hier leben wir volle Transparenz was Herkunft, Inhaltsstoffe und Fertigung angeht. Wir produzieren alles in unserer Berliner Manufaktur mit viel Know How und handwerklichem Aufwand.

Aber ich glaube, es ist das Gesamtpaket. Hier gibt es nicht nur das Produkt, sondern auch die nötige Expertise, dass Eltern sich auf dem sicheren Weg wissen.

Was wünscht ihr euch für die Entwicklung von Lieblinge in den nächsten 5 Jahren?

Wir wollen Lieblinge in 5 Jahren zu einer der bekanntesten Marken für Barfußschuhe für Kinder und Erwachsene machen. Sozusagen aus den Kinderschuhen herauswachsen. :-)

Doch als nächstes kommen erst einmal die größeren Größen (bis Gr.39) und neue Kollektionen, weil es dafür eine so große Nachfrage gibt. So wird unser positiver impact noch größer und noch mehr Kinder können ein Fundament bauen, auf dem sie ein lebenslang gesund & froh stehen und laufen können.

Lieblinge soll die Anlaufstelle für Eltern werden, wo jede Frage zum Thema Füße beantwortet wird und wo sie die Begleitung und Sicherheit bekommen, alles richtig zu machen, wenn es um die gesunde Entwicklung ihrer Kleinen geht.

Wie nachhaltig & fair sind die Produktion von Barfußsschuhen?

Dazu müsste man jeweils wissen unter welchen Umständen die Schuhe produziert werden, wo die verwendeten Materialien herstammen und wie Herstellung abläuft. Leider wird an dieser Stelle wenig transparent gelebt. Man hat heute keinen Einblick und somit wenig Möglichkeit einer Bewertung. Generell gilt: Gelebte Transparenz und Handeln aus Überzeugung schaffen Vertrauen und so regional wie möglich.

Wir bei Lieblinge haben eine gläserne Manufaktur mitten in Berlin. Wir arbeiten nur mit streng zertifizierten ökologischen Materialien, die wir, mit wenigen Ausnahmen, direkt von inhabergeführten Betrieben in Deutschland beziehen, die wir  persönlich kennen. Komplett regional & fair bezahlt. Von der Entwicklung bis zum fertigen Produkt findet alles unter unserer Leitung in unserem Familienunternehmen statt. Dafür stehen wir mit unserem Namen. Wir glauben an ökologisch und wirtschaftlich nachhaltiges und faires Handeln für die kommenden Generationen.

Gibt es in Bezug auf Kinderschuhe und Kinderfüße etwas, was viele irrtümlich glauben?

Ja, leider gibt es hier immer noch viele Missverständnisse. Hier seien einmal 3 genannt, die man immer wieder hört:

1)  Kinder bräuchten feste, stabile Schuhe, um Laufen zu lernen
Das ist ein alter Gedanke aus der Nachkriegszeit. Das Argument war Langlebigkeit und das Vermitteln von Stabilität, die man sich für die Füßchen wünschte.
Ein Trugschluss mit Folgen, denn die Stabilität muss im Fuß entstehen und nicht von einer passiv stützenden externen Konstruktion kommen. Heute weiß man, dass Schuhe so weich und flexibel wie möglich sein sollen, eigentlich nur eine schützende Hülle, weil nur so Muskulatur und Wahrnehmung gefördert werden. 

2) Kinderschuhe sind nicht so wichtig und auch zu kostspielig, weil die Füße ja so schnell wachsen
Viele Eltern sparen hier am falschen Ende. Ja, die Füßchen wachsen in den ersten Lebensjahren schnell und gute Schuhe kosten auch ein paar Euros mehr. Doch der Gewinn dieser Investition ist immens. In den ersten 10-15 Jahren findet der “Ausbau” der Füße statt. Wir nennen es die goldenen Jahre, in denen das Fundament für das restliche Leben gelegt wird. Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 82 Jahren bedeutet das eine Investition über 15 Jahre mit Gewinnausschüttung über die restlichen 67 Jahre.

Es ist also absolut schlau und gewinnbringend von Anfang an in Kinderfüße zu  investieren.

3) Kinderschuhe bräuchten ein Fußbett und feste Sohlen
Jede passive Stützung fördert nicht die Stärkung der Füße, sondern führt dazu, dass sie schlapp werden und bleiben. Die passive Abstützung wird ausschließlich in der Orthopädie angewandt, wenn z.B. ein Schmerzpatient mit einem bereits kollabierten Fuß, der sich aus eigener Kraft nicht mehr stabilisieren kann, eine externe Abstützung braucht, um überhaupt wieder eine eigene Mobilität zu ermöglichen. Das ist immer “Plan B”, wenn nichts anderes mehr geht. Der kindliche Fuß soll und darf so viel wie möglich ohne Abstützungen laufen, damit er sich kräftig und gesund entfalten kann, Kinderschuhe sollen optimalerweise flexibel und flach sein, damit  die Muskulatur angesprochen wird und arbeitet. Das ist “Plan A”.

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Profile, die wir lieben & empfehlen

@lieblinge_barfuss

Gesunde Füße von Anfang an - ein Leben lang.